UNSERE #TA17 BEI TWITTER
Hier findest Du, was wir während der TA17 so getwittert haben…

Was? Wie? Warum?

Die Idee war einfach: wir wollten während der Transalp eine Möglichkeit haben, unsere Fans und Bewunderer auf dem Laufenden zu halten. Und da bieten sich Microblogging Dienste wie Twitter und Instagram an. Da aber nicht jeder einen Twitter- oder Instagram-Account hat, habe ich einen Aggregator programmiert, der die Tweets von XALPS, XALPSRacingTeam, Almjam und AlmjamRT sowie den Instagram-Account von M8in auf einer Seite vereint. So konnte man alles – egal wo wir uns geäußert haben – an zentraler Stelle lesen. Eine besondere Rolle in dieser Konstruktion spielte Andrea (besucht auch mal Ihr Koch-Blog: www.ichzeigdirwiemanskocht.de)! Sie agierte als Mensch-Maschine-Mensch-Maschine-Schnittstelle. Ich habe ihr von unterwegs extrem kurz gefasste SMS geschickt, welche sie dann mit Daten und Fakten angereichert und getwittert hat. Ganz ehrlich: wenn ich das alles unterwegs hätte selber tippen müssen, dann wären wir nie angekommen 🙂 Damit nun all diese Tweets nicht über die Jahre in der Versenkung verschwinden (bzw. in der Twitter Timeline nach hinten wandern), habe ich von alles Tweets Screenshots gemacht und hier als Archiv zusammengefasst. Viel Spaß!

Noch ein paar Worte…

Ich habe mich gefragt, ob ich das Résumé vor den Tweets ziehen soll oder erst danach. Ich habe mich für vorher entschieden, da ihr so vielleicht erkennen könnt, wie das eine oder andere gemeint ist. Also gibt es vor jeder Etappe einen kleinen einleitenden Text. Zu den Vorbereitungen, der Anreise und dem ersten Abend gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Papa hat uns gut nach Traunstein (da wohnen Heike und Sigi) und am nächsten Tag nach Mayrhofen gebracht, Heike hat super lecker gekocht und sonst war auch alles gut…

2017-07-11

Rüdiger hat mir als Glücksbringer einen daselbst in einem Hotel geklauten Schuhlöffel geschenkt. Und da ich weiß, wie schwer es ihm fällt, sich von Tinnef zu trennen, habe ich dieses Schuhlöffel als Ehrerbietung sieben Tage über die Alpen gefahren.

2017-07-13

2017-07-14

2017-07-15

Etappe 1: Mayrhofen -> Brixen | 105km | 3.300hm

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Ob es am Ende 3.300hm (wie im Roadbook beschrieben) oder nur 3.150hm (sagt mein Tacho) waren, spielt keine Rolle. Dieser erste Tag war für mich ein Feuerwerk an Superlativen: längster zusammenhängender Anstieg mit dem MTB (1.700hm), längste MTB-Strecke in den Alpen, die meisten Höhenmeter an einem Tag, meine erste Transalp-Etappe, usw… Du kannst Dir sicherlich vorstellen, dass das für mich ein ganz besonderer Tag war. Auf dem letzten Trail gab es noch einen kurzen Schreckmoment, als mir Dichtmilch vom Hinterrad auf die Beine spritzte! Diese hat aber genau das getan was Dichtmilch in Tubeless-Reifen tun soll: sie hat den Reifen abgedichtet. Ergo: tubeless ist geil! Genauso wie die Schlutzkrapfen und die Pizza im Kutscherhof – die waren auch geil!

Anmerkung: als wir auf dem Pfitscherjoch ankamen, war es schon deutlich wärmer! Wir haben uns zwar für die dann folgende Abfahrt Windjacken angezogen, aber kurz/kurz war schon ok.
Anmerkung: Andrea konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass Zipo die letzten drei Tage immer wieder davon gesprochen hat, wie geil die Pizza im Kutscherhof schmeckt und wir dort auf jeden Fall hin müssen! Also haben wir die Pastaparty in Brixen geknickt und sind – ratet mal – in den Kutscherhof gegangen. Und es war echt gut!

Etappe 2: Brixen -> St.Vigil | 63km | 2.668hm

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Beppo hatte mich gewarnt: zur Plose, jo, da geht’s guat hoch! Und das bringt es auf den Punkt. Fast 1.600hm werden direkt nach dem Start mit kalten Beinen in den Schotter getreten. Der dann folgende Anstieg zum Würzjoch auf Asphalt ist schon fast eine Erholung. Warum ich im letzten Trail den Baum getroffen, einen Kopfsprung ins Tal gemacht und meinen Oberschenkel unsanft auf einen Stein gedrückt habe, das kann ich nicht mehr sagen. Auf jeden Fall war das ein ordentlicher Schreck und die letzten 10km mit geprelltem Oberschenkel auch eine ziemliche Qual. Aber Papa ist dann losgezogen und hat Eisspray und Salbe gekauft. Am nächsten Morgen war zwar alles [bunt], aber der dritten Etappe stand nix im Weg 😉

Etappe 3: St. Vigil -> St. Christina | 66km | 2.461hm

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Das war landschaftlich ohne jeden Zweifel die Königsetappe. Soviel Landschaft auf einem Haufen – das glaubt man fast nicht! Der durchaus anspruchsvolle Aufstieg über Pederü auf die Fanes- und später Großfanesalm wird mit gewaltigen Ausblicken belohnt. Und auch die dann folgenden Klettertouren aufs Grödner- und das Sellajoch könnten kaum beeindruckender sein. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich spätestens an der steinernen Stadt vollkommen hinüber war und nicht mehr weit davon weg, mein Rad wegzuwerfen und nach Hause zu laufen. Mein irgendwo zwischen St. Kassian und Stern in den Boden gerammtes Knie tat sein übriges dazu. Aber ich habe mich dann zum Glück doch für die sehr spaßige Abfahrt am Fuß des Langkofels entscheiden. Wie bisher immer hatten wir auch in St. Christina wieder eine sehr schöne Unterkunft mit einem sehr strengen Hausdrachen:
„Haben Sie auch Getränke?“
„Nein, die werden mir immer schlecht!“
„Aber zwei Bier werden sie doch sicher haben!?“
„Ja klar, Bier habe ich! Aber das wollte ich Ihnen nicht anbieten! Sie sind doch Sportler…“

Anmerkung: Zipo hat ‚vor Jahren‘, als er die Cleats an seine Schuhe geschraubt hat, die Konter-Metallplatte nicht in den Schuh, sondern außen direkt unter das Cleat geschraubt. Das ist viele Jahre gutgegangen, aber auf dieser Etappe hat sich die Platte verbogen und ein Einklicken unmöglich gemacht. Also musste die Platte in einer Feld-Notoperation entfernt werden. Danach ging es ohne Probleme weiter.

Etappe 4: St. Christina – Kaltern | 100km | 3.000 hm

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So fertig war ich noch nie! Diese Etappe hatte ich nach den Erfolgen des ersten Tages und dem zu erwartenden, eher mittelgebirgigen Profil eindeutig unterschätzt. Das Ergebnis war, dass ich die letzten 5km in 500m Etappen zurücklegen und dazwischen jeweils ein paar Sekunden pausieren musste. Es ging einfach nichts mehr. Der Kopf trat in die Pedale, die Beine allerdings nicht. Zipo lotste mich aber bekannt lässig ins Ziel, so dass ich diese Etappe später in einem Luxushotelbett passieren lassen und dann für mich abhaken konnte. Überheblichkeit wich an diesem Tag der Demut! Nach einem riesigen Berg Spagetthiallioolllio und einer ziemlich großen Pizza war die Welt dann auch wieder mehr als in Ordnung. Ich verließ Warmern am Berg (wie ich Kaltern am See liebevoll nannte) am nächsten Tag in Freundschaft 😉

Etappe 5: Kaltern – Trento | 85km | 2.619 hm

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Die ersten 15km wurden mit Polizeieskorte und neutralisiert gefahren. Man wollte uns schnell von der Bundesstraße runter und in den Wald rein haben. Das hat gut geklappt und so begann die Kletterei heute ausnahmsweise mal nach 30 Minuten warmfahren. Irgendwie sind von dieser Etappe nicht viele Erinnerungen hängen geblieben. Nur, dass es gefühlt die ganze Zeit entweder bergauf oder bergab ging. Wenn ich mir das Höhenprofil anschauen, dann war das ja wirklich so! Am Ende wurde Zipo ein wenig nervös, weil wir der Zielschlusszeit gefährlich nahe zu kommen drohten. Am Ende ist es sich dann aber doch ausgegangen.

Etappe 6: Trento – Lavarone | 50km | 2.000 hm

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50km/2.000hm – das klingt nach den Strapazen der letzten Tage ja fast nach einem Ruhetag! Wenn man aber bedenkt, dass es ca. 90% der Strecke bergauf geht, so klingt das alles nicht mehr so entspannt. Kopf frei machen und treten. Einfach nur treten. Es ist schon die vorletzte Etappe. Einfach nur treten…

Etappe 7: Lavarone -> Riva del Garda | 80km | 2.117 hm

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Die Medaille nimmt uns keiner mehr! Nichts und niemand! Da waren wir uns einig, als wir uns zur letzten Etappe in den Startblock stellten. Allerdings erkannten wir recht schnell, dass Marc Schneider (der Rennleiter) es erst gemeint hat, als er beim morgendlichen Briefing sagte „Das wird eine richtige Transalp-Etappe! Kein Schaulaufen und kein Ausrollen nach Riva! There will be much of climbing!“ Spätestens beim letzten Anstieg auf den Monte Faé (südseitig, in der prallen Sonne bei knapp 40°) war das jedem klar. Oben angekommen war das aber alles vergessen! Noch ein letzter Trail, noch ein kleines Stück Asphalt (WIE? WAS? Warum denn am Ende noch 10km auf Asphalt in die eine Richtung und dann wieder 10km zurück?) und plöpp! Da war die Zeitnahme und die bikeTRANSALP2017 gefinished! Genau. So ging es mir auch! Nach 550km im Sattel kam das Ende jäh, plötzlich, unspektakulär. Ich glaube, ich muss das 2019 nochmal machen – und dann viel mehr genießen 😉

nmerkung: Ich glaube – ja, jetzt gerade – genau in diesem Moment, habe ich zum erstem Mal so richtig verstanden, was da steht! Wir sind Finisher! Wir haben die bikeTRANSALP 2017 geschafft! Wir haben mit Weltmeistern an den gleichen Biertischen gesessen, wir haben uns über die gleichen Strecken gekämpft und wir sind am Ende über die gleiche Ziellinie gefahren. Zwar etwas später, aber wen interessiert das jetzt noch? Krass! Das nimmt uns keiner mehr weg! Vier Wochen nach der Zieldurchfahrt habe ich das zum ersten mal so richtig begriffen und jetzt schon ein wenig „Pipi in den Augen“! (Und jetzt, wo ich die Seite im September 2021 überarbeite, schon wieder…)